Projektbeschreibung

Das Projekt Caritas felices - Glückliche Gesichter in Bucaramanga, Kolumbien

Caritas felices - Glückliche Gesichter arbeitet in Kolumbien an einem Projekt, an dem zehn Kinder und deren sieben Mütter beteiligt sind. Das Projekt läuft zweigleisig, wir arbeiten mit den Kindern, aber auch mit den Müttern. Die Kinder sind in einem Kindergarten untergebracht, der eine Ganztagsbetreuung bietet. Er beginnt zwischen sieben und acht Uhr morgens und endet um vier Uhr nachmittags. Die Erziehungs- und Ausbildungsmethoden richten sich schwerpunktmässig nach den hier bei uns gängigen Prinzipien. Es geht uns also neben der Wissensvermittlung vor allem darum, pädagogische Ziele wie Eigenständigkeit, Selbstbewusstsein und selbständiges Problemlösen zu fördern. Den Kindern soll ermöglicht werden, eine Ausbildung und Erziehung zu erhalten, die sie später motiviert, weiter zu lernen und ihnen begreifbar macht, dass sie selbst dafür verantwortlich sind, in ihrem Leben erfolgreich zu sein. Besonders in dieser schwachen Sozialschicht ist es unerlässlich, dass die Kinder lernen, selbständig zu lernen und sich für ihre eigene Zukunft verantwortlich zu fühlen, damit sie später in der Schule den Willen und die Kraft aufbringen können, sich zu bilden und die Bildung als Weg aus der Armut erkennen.

Wir wollen diesen Kindern diese Möglichkeit geben, denn später können sie auch in öffentlichen Schulen eine Ausbildung erhalten, die ihnen ein Studium ermöglicht. Sicher wird es für diese Kinder immer schwerer sein, als für jene, deren finanzieller Hintergrund abgesichert ist, aber dennoch wollen wir ihnen vermitteln, dass sie etwas erreichen können, wenn sie den Ehrgeiz und die Kraft dazu aufbringen.

Die Mütter der Kinder sind alleinstehend und werden von den Vätern der Kinder nicht unterstützt. Sie stehen ohne Ausbildung und ohne Arbeit da und können sich keinen ausreichenden Lebensstandard leisten. Sie wohnen unter Bedingungen, in denen eine angemessene Kindererziehung nicht möglich ist. Das heißt, sie leben so beengt, dass den Kindern der Platz zum Spielen oder Lernen fehlt. Und sie sind so mittellos, dass sie ihre Kinder nicht ausreichend versorgen, geschweige denn fördern können.

Durch den Kindergarten geben wir den Frauen nun die Möglichkeit, sich wieder um ihre Ausbildung zu kümmern und so ihren Lebensstandard zu verbessern. Da sie ihre Schule noch während der Grundschulzeit abgebrochen haben, stehen ihnen nun verschiedene Wege offen. Sie können, sofern sie die finanziellen Mittel aufbringen können, ihre Schulausbildung beenden. Tun sie dies nicht und beginnen auch nicht zu arbeiten, so bieten wir ihnen neben Kursen in einem Ausbildungsinstitut das Erlernen des Bäckerhandwerks im vereinseigenen Betrieb an. Hier erlernen sie von einem professionellen Bäcker alle notwendigen Techniken und helfen im Gegenzug im Verkauf. Ist die Ausbildung soweit fortgeschritten, dass sie sich bei anderen Betrieben bewerben können, machen sie die Ausbildungsstelle für eine andere Mutter frei.

Neben dem Angebot an die Mütter, in der Bäckerei ein Handwerk zu erlernen und Geld zu verdienen, wurde der Betrieb aufgebaut, um von dem Gewinn den Kindergarten zu unterstützen.

1.Vorsitzender
Joachim Greve